Jesus spricht: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“
Die besonderen Umstände haben es erforderlich gemacht das Martinsfest und die damit verbundenen Aktionen zu überdenken und neu zu planen. Im Rahmen der Jahresplanung wurde das Martinsfest besonders unter dem Gesichtspunkt der Nächstenliebe beleuchtet. Mit den Kindern und Eltern fragen wir uns: Was brauchen wir zum Leben? Was tut uns gut? Wie können wir uns selbst gut schützen, uns gut entwickeln, was macht uns stark? Wie geht es uns und wie können wir unsere Gefühle und Bedürfnisse äußern und kommunizieren? Gibt es Menschen denen es schlecht geht?
Was können wir tun um auch andere zu schützen? Wo und wie können wir helfen?
Nachdem wir zum jetzigen Zeitpunkt keine große Feier oder der alljährliche Umzug mit allen vier Kahler Einrichtungen unter Organisation der Stephanusgemeinschaft möglich ist, haben wir mehrere kleine Aktionen innerhalb der Kindergruppen durchgeführt.
Bei den Jüngsten gab es Lichterspaß im Gruppenraum und mit Hilfe des Erzähltheaters „Kamishibei“ konnten die Kinder die Martinslegende kennenlernen. Im Rahmen von gemeinsamen „Teilfeiern“ wurden die, dankenswerterweise von unserem Essenslieferanten „Vita San“ gespendeten, Martinswecken genossen. So konnten die Kinder die praktische Erfahrung machen, wie das Teilen der Bedürfnisse zu einer guten Gemeinschaft beitragen kann.
Anstatt des traditionellen abendlichen Martinsumzuges haben wir mit dem Elternbeirat die Aktion „Laternenfenster“ geplant. Im Gruppenverbund liefen die Kinder um die Häuser und suchen die gestalteten Laternenfenster. Vor den Fenstern wurden dann die bekannten Laternen- und Martinslieder für die Hausbewohner gesungen. Am nächsten Tag machten sich dann die Wackelzähne mit den Gruppenlaternen auf zur Laternenausstellung im Rathaus. Die dort ausgestellten Laternen sollen ein Zeichen der Gemeinschaft und Hoffnung in Kahl sein. Auch hier konnten wir die Mitarbeiter an den Fenstern mit dem Singen der Martinslieder erfreuen.
Damit die Martinsfreude auch weiter in die Welt strahlen kann beteiligen wir uns auch an der Aktion Hoffnung „Jeder kann St. Martin sein“. Hierbei werden in diesem Jahr Kinder in der Ukraine unterstützt. Unsere Kinder sind aufgefordert, Kleidung nach dem Vorbild des Heiligen Martin zu teilen und für die Aktion zu spenden. So haben am Freitag viele Kinder ein guterhaltenes Kleidungsstück, was ihm selbst z.B. zu klein ist mitgebracht. Wir überlegten gemeinsam wer sich wohl über dieses Kleidungsstück freuen würde und packten mit den Kleidungsstücken und guten Wünschen für die Kinder in der Ukraine pro Gruppe ein Paket. Jetzt werden bei einem weiteren „Martinsumzug“ die Pakete zur Post gebracht.
In der Woche nach St. Martin werden wir alle Aktionen nochmal mit den Kindern reflektieren und pro Gruppe ein Gemeinschaftsbild/Collage zu Themen wie Licht, Teilen, Hoffnung oder Gemeinschaft gestalten. Diese Werke und Bilder die bereits zuhause entstanden sind, werden an die „Aktion Hoffnungslicht“ gegeben und an ältere, einsame oder bedürftige Menschen weitergeleitet.
Am Freitag beschließen wir die Martinsfeierlichkeiten mit der Teilnahme am Internationalen Vorlesetag unter dem Motto „Europa und die Welt, denn Vorlesen verbindet“
Den ganzen Vormittag über werden Kleingruppen aus den jeweiligen Kindergartengruppen auf der gemütlichen Leseinsel im Turnraum Geschichten zum Thema hören und sehen. Auch das beliebte Bilderbuchkino und das Erzähltheater werden wieder zum Einsatz kommen.
St. Martin 2020 ist anders als wir es uns alle erhofft haben. So wie es bisher war, wird es aber auch unvergessen bleiben und sicherlich werden wir die neuen Aktionen auch in den kommenden Jahren zu festen Bestandteil der St. Martinswoche werden lassen.
Marita Jona, für das Team vom Kindergarten Sonnenschein Kahl